TKJ Sarstedt - TuS GW Himmelsthür ll 26:24 (11:8)
Nachdem man drei Siege in Folge feiern konnte, musste die Landesliga-Reserve des TuS im Derby gegen Sarstedt eine Niederlage hinnehmen. Als bekannt wurde, dass die Abstiegsregelung auch in diesem Jahr wegfallen würde, war der Druck, punkten zu müssen, natürlich weg. „Trotzdem wollen wir jedes Spiel gewinnen, vor allem ein Derby vor ausverkaufter Kulisse. Das sollte schon Motivation genug sein“, sagte Coach Markus von Aspern vor dem Spiel. Obwohl man einige Corona-Ausfälle zu beklagen hatte, reiste man mit einem vollen Kader zum Nachbarn aus Sarstedt an.
Die Begegnung stand bereits vor dem Anpfiff unter besonderen Voraussetzungen - coronaunabhängig. Wie man auch der lokalen Presse entnehmen konnte, werden seit der vergangenen Woche in der Sarstedter Gymnasiumsporthalle ukrainische Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Aus Solidarität und als Zeichen der Unterstützung wollte man den "neuen Nachbarn" einen symbolischen Gruß entsenden. Denn unter den vielen Zuschauern, die das Spiel verfolgten, saßen auch einige Ukrainer*innen, die mit dem Handballspiel ein wenig Ablenkung sicher vertragen konnten. Beide Mannschaften einigten sich daher im Voraus darauf, ihre Vereinsfarben gegen die urkainischen Farben einzutauschen. Großer Applaus brandete beim Betreten der Halle auf, als sich beide Teams zum Sportgruß und zum gemeinsamen Foto aufstellten. Tolle, gemeinsame Aktion!
Doch jetzt zum Spiel: Die Partie begann sehr ausgeglichen. Erst nach 24 Minuten schafften es die Gastgeber sich mit drei Toren abzusetzen. Diesen Vorsprung hielten sie dann auch bis zum Pausenstand von 11:8 aufrecht. In der Halbzeitpause sprach Markus von Aspern die altbekannten Abschlussprobleme, sowie die fehlende Cleverness in der ein oder anderen Situation an, welche hier bislang den Unterschied ausmachten.
Die zweite Hälfte begann allerdings so, wie die erste aufgehört hatte. Die Himmelsthürer vergaben mehrere freie Chancen, wodurch die Gastgeber schnell auf 6 Tore davonzogen. Die nächsten Minuten waren von vielen 2-Minuten-Strafen, vor allem auf Seiten der Gäste (8-3) geprägt. Dies erschwerte es der TuS- Reserve den Rückstand zu verkürzen. Doch durch eine starke kämpferische Leistung, konzentriertere Abschlüsse vorne und einiger Paraden von Torwart Benedikt Menze schafften es die Jungs um Trainer von Aspern nach 55 Minuten auf 21-20 aufzuschließen. Dieser Rückstand hatte bis zur 59. Minute bestand. Die Himmelsthürer schafften es aber nicht in den entscheidenden Szenen auszugleichen, da sie entweder am Pfosten oder am gut aufgelegten Torwart der Gastgeber scheiterten. Dazu kamen noch zwei unglückliche Zeitstrafen in den letzten drei Minuten. So war es 9 Sekunden vor Schluss Sebastian Arning, der mit einem Heber den entscheidenden 24:22 Endstand besiegelte.
„Ab Mitte der zweiten Hälfte war das ein richtig starkes Spiel von uns und wir hätten einen Punkt durchaus verdient gehabt. Am Ende sind es dann aber 1-2 Fehler zu viel, trotzdem bin ich stolz auf die Mannschaft, sie hat nochmal alles rein geworfen und sich nie aufgegeben. Das war einfach ein geiles Spiel. Wenn wir die nächsten Wochen solche Leistungen zeigen, gewinnen wir auch wieder“, gab ein trotzdem positiv gestimmter Kapitän Niclas Lange nach dem Spiel zu Protokoll. „Hier in dieser Halle, unter erschwerten Bedingungen, ohne Haftmittel und vor solch einer Kulisse zu bestehen ist nicht einfach. Das haben auch die engen Spiele in der Vergangenheit gezeigt. Heute sollte es einfach nicht sein, nach so einer Leistung können wir aber trotzdem optimistisch auf die restliche Saison blicken“, sagte ein erschöpfter Valenten Rippich nach dem Spiel.
Am kommenden Samstag steht für die TuS-Reserve gleich das nächste Derby gegen die Sportfreunde Söhre III in der heimischen Fohlenkoppelarena an. Über lautstarke und zahlreiche Unterstützung würde sich die Mannschaft sehr freuen. Anpfiff ist um 18:45 Uhr.
Für den TuS aktiv:
Menze, Benedikt; Roß-Ruzicka, Christopher (n.e.) – Rippich, Valenten (1); Waßmann, Robin; Lange, Niclas (6); Hofherr, Johannes (3); Kroll, Daniel (1); Kutzleb, Justice Sean (2); Reichstein, Jakob (n.e.); Otto, Linus (4); Stephan, Frederik (1); Heinecke, Finn (4); Paulmann, Cedric.