MTV Rosdorf - TuS GW Himmelsthür ll 25:27 (14:8)
Die Vorzeichen waren denkbar schlecht. Während man bei der Trainingseinheit am Mittwoch aufgrund einer sehr dünnen Personaldecke gemeinsam mit der 3. Herren trainierte, standen beim Training am Donnerstag gerade einmal 6 etatmäßige Spieler der Zweiten in der Halle. Coach Tim Vogel fragte bei den Rosdorfer Gastgebern an, ob eine Spielverlegung möglich sei, doch die lehnten strikt ab. Ein zusätzlicher Ansporn, um am Sonntagnachmittag das Herz auf der Platte zu lassen. Mit den Verletzten Ceddi Rodemann, Joe Hofherr und Chris Meyer und dem Urlauber Bene Menze fehlte der Zweiten einiges an Erfahrung. Doch dank der kurzfristigen Wintertransfers von Daniel "Cäppy" Kroll, Sönke Kukla und André Kolan brachte man viele gestande Handballerfahrung zurück in den Kader. Auch Kevin Bruns, Torwart der A-Jugend, kam zu seinem Debüt in der Landesliga Süd. Als dann auch Niclas Lange und Linus Otto (Sie nannten ihn Linse) nach überstandener Krankheit wieder in den Kader rückten, war man gewappnet für die Herausforderung beim MTV.
Nach gut 20-minütiger Einführung des Hallensprechers konnte das Spiel in der kalten Rosdorfer Halle beginnen. Anfänglich fehlte der Zweiten die Konzentration, sodass nach vielen technischen Fehlern und fehlendem Zugriff in der Abwehr, die Gastgeber nach 12 Minuten auf 8:2 wegzogen. Die Auszeit von Trainer Vogel rüttelte die Himmelsthürer kurz wach und mit einem Doppelschlag von Linus Otto kam man auf 8:4 ran. In der Folge fehlte jedoch die Sicherheit im Abschluss und Rosdorf hielt die Gäste konstant bei vier bis fünf Toren Abstand. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte zeigten die Himmelsthürer in der Abwehr mehr Präsenz. Bis zur Halbzeitsirene erzielte Rosdorf nur drei, Himmelsthürs Zweite allerdings nur zwei Tore.
In der Halbzeit forderte Vogel mehr Konzentration und Tempo, man solle die Scheunentore nutzen, die Rosdorf böte. Auch wenn man mit 14:8 zur Pause hinten lag, wussten die Himmelsthürer, dass das Spiel noch nicht vorbei ist.
Mit einem ganz anderen Gesicht kam die Mannschaft um Kapitän Linus Otto aus der Kabine und zog dank erfogreicher Abwehr und einem stark aufgelegten Valentin Otto zwischen den Pfosten auf ein 15:15 ran. Der Innenblock um Till Wollburg und Linus Otto arbeitete mit aller Kraft gegen den Rosdorfer Rückraum an. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in dem Rosdorf immer knapp die Führung behielt. Mit der Bank im Rücken blieben die Himmelsthürer bis zum 21:20 dran. Zwei Unaufmerksamkeiten sorgten für die erneute 3-Tore-Führung der Gäste. In der letzten Auszeit peitschte Vogel seine Mannschaft an, weiter an den Sieg zu glauben. Und tatsächlich. Auch die herzzerreißende Bitte des Hallensprechers an die Zuschauer für die Rosdorfer zu klatschen, hinderte die Domvorstädter nicht daran, geschlossen durch die Abwehr der Hausherren zu marschieren. Valentin Otto lieferte sich ein Privatduell mit dem Halbrechten der Rosdorfer und vorne klappte über Andre Kolan schließlich auch das Spiel über den Kreis. Nach 58:32 Minuten war es dann so weit: Himmelsthür ging in Führung. Mit dem letzten Treffer zum 25:27 besiegelte Kapitän Linus Otto den ersten Auswärtserfolg der Himmelsthürer. Nach ausgelassenen Feierlichkeiten traten die Himmelsthürer den verschneiten Heimweg nach Himmelsthür an und bedanken sich herzlich bei der Rosdorfer Mannschaft für die abgelehnte Spielverlegung, die schlussendlich zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden konnte.