Pressebericht der HiAZ (02.05.24, Ulrich Hempen)

Florian Most wechselt von Eintracht Hildesheim nach Himmelsthür

Ralf Weber macht weiter Ernst: Der umtriebige Manager des Handball-Verbandsligisten TuS Grün-Weiß Himmelsthür verstärkt einmal mehr sein Team. Während eines Pressetermins mit der HAZ will er den nächsten Neuzugang vorstellen – es ist Florian Most, der vom Drittligisten HC Eintracht Hildesheim an die Fohlenkoppel wechselt. 

Nach wie vor geht es Schlag auf Schlag bei den Himmelsthürern. Ende vergangener Woche wurde Trainer Jürgen Kloth freigestellt, davor waren die Torleute Jan Koob (von SF Söhre) und Dimo Möller (HSG Heidmark) geholt worden – jetzt also die nächste Personalie: Linkshänder Most kommt.

Webers Telefon klingelt. Am anderen Ende meldet sich besagter Florian Most. Seine Ankunft verzögere sich, er komme etwas später zum Pressetermin – wegen eines platten Reifens. Most ist mit dem Fahrrad unterwegs, muss die letzten Kilometer schieben. Ein paar Minuten später steht er aber in der Halle.

Beim Drittligisten Eintracht Hildesheim, der in die 2. Liga will, hatte Florian Most in dieser Saison wenig Einsatzzeiten erhalten. Dort ist er für die Rechtsaußen-Position vorgesehen, aber an seinen Teamkollegen René Gruszka und Lukas Quedenbaum kommt er derzeit nicht vorbei. In Himmelsthür wird er dagegen in der nächsten Saison wohl Stammspieler werden. „Der Vertrag gilt für ein Jahr. Und ich will beim TuS möglichst viel Praxis auf dem Feld sammeln“, so der 20-jährige Most. Nach einer Saison an der Fohlenkoppel solle es dann zurück zur Eintracht gehen, so sei es jedenfalls geplant.

In welcher Liga er ab Herbst mit den Grün-Weißen auflaufen wird, ist aber noch unklar. Sicher ist, dass der TuS in die Oberliga aufsteigt. Aber die Himmelsthürer können sogar einen „doppelten Aufstieg“ hinlegen. Als bereits feststehender Verbandsliga-Meister sind sie nämlich für die Relegation zur neuen Regionalliga zugelassen – und diese Chance soll auch genutzt werden. Los geht diese Relegation am Samstag, 25. Mai. 

Florian Most ist beim SC Magdeburg ausgebildet worden, spielte aber bereits in seinem zweiten A-Jugend-Jahr in der Herren-Oberliga: beim HSV Haldensleben. 2022 kam er nach Hildesheim, zum HC Eintracht. Richtig durchsetzen konnte er sich bei den Profis bislang nicht. Daher nun der Schritt nach Himmelsthür. „Florian wird dreimal die Woche bei uns trainieren, weitere fünf Einheiten macht er bei der Eintracht – spielen wird er aber nur für uns“, so Ralf Weber. 

Most ist ein ziemlich geerdeter Typ. „Ich will erst einmal eine fundierte Ausbildung abschließen und danach sehen, wie weit es mit Handball noch gehen kann“, sagt er. Er studiert an der Universität Hildesheim auf Grundschullehramt: Mathe und Sport. „Ist doch perfekt, wie es gerade läuft. Ich studiere und kann mit dem Handball, den ich liebe, mein Leben finanzieren.“ Der gebürtige Magdeburger ist längst angekommen in Hildesheim: „Ich fühle mich wohl, habe hier eine Freundin: Emily.“ Die beiden lernten sich in der Uni kennen.

Most soll in Himmelsthür nicht wie bei der Eintracht auf Rechtsaußen, sondern auf Halbrechts eingesetzt werden. „Florian ist top ausgebildet und bringt für den Rückraum mit 1,95 Meter die richtige Größe und Körperlichkeit mit“, meint TuS-Manager Weber. Obendrein wird Most noch Trainer in der neuen Jugendspielgemeinschaft (JSG) Söhre-Himmelsthür. Er übernimmt da die B-Jugend. Eingefädelt haben den „Most-Deal“ Ralf Weber und Eintracht-Trainer Daniel Deutsch. „Beim Pizza-Essen“, verrät der TuS-Manager. „Daniel und ich waren uns recht schnell einig, und es kann am Ende ja ein Gewinn für beide Klubs werden.“ Webers Rechnung: In Himmelsthür bekomme Most viel Einsatzzeiten, sammele Praxis-Erfahrung, werde besser und könne mit seinem Potenzial dem Team helfen. „Und wenn er dann ein Jahr später verbessert zurück zu den Einträchtlern geht, haben die auch etwas davon.“
Indes ist die Trainerfrage beim TuS Grün-Weiß noch nicht geklärt. Wie berichtet hat der Verein in der vergangenen Woche Jürgen Kloth freigestellt. Interimsmäßig betreut das Team zurzeit und auch in der Aufstiegsrunde Maik Bodenburg. Weber: „Ich bin aber mit einigen Kandidaten in guten Gesprächen, was die kommende Saison angeht.“ Noch ohne Florian Most bestreiten die Himmelsthürer am Sonntag, 5. Mai, ihr vorletztes Liga-Spiel dieser Serie: Der Meister gastiert beim Dritten HSG Plesse-Hardenberg (17 Uhr).